Tanja Burmeister
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13.05. bis 14.05.2024 | München
KI in der Versicherungswirtschaft – Hindernisse, erste Erfolge und viele Missverständnisse
Rückblick 2024
Am 13. und 14. Mai 2024 fand erneut die SZ-Fachkonferenz: KI und Data Analytics in der Versicherungsbranche in München statt.
Dunkle Wolken für die Branche zogen bereits am ersten Abend der Veranstaltung, die dieses Jahr unter dem Motto “KI in der Versicherungswirtschaft – Hindernisse, erste Erfolge und viele Missverständnisse” stand, auf: Versicherer, die sich jetzt mit künstlicher Intelligenz beschäftigen, Projekte starten und Spezialisten anheuern, verschwenden Zeit und Geld, sagte Tech-Experte Stefan Groschupf in seiner Keynote. KI entwickele sich so rasant weiter, dass die Technologie schon völlig veraltet ist, wenn Versicherer selbst entwickelte Systeme implementierten. KI werde unterm Strich dazu führen, dass in der deutschen Versicherungsbranche in fünf Jahren nur noch ein Drittel der Belegschaft arbeitet, prognostizierte Groschupf. Ins gleiche Horn blies Andreas Liebl, Geschäftsführer der AppliedAI Initiative. „Der größte Fehler ist, nur über die aktuellen Fähigkeiten der KI zu sprechen, um Entscheidungen zu treffen“, sagte er. Viele Versicherer seien noch auf der Experimentierebene, insgesamt werde in der Branche zu viel über KI geredet und viel zu wenig umgesetzt.
Beispiele und Anwendungsfälle für eine mögliche Umsetzung standen dann am Haupttag der Veranstaltung im Vordergrund. In verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden wurde herausgearbeitet, dass KI vor allem auch dazu führt, dass die Versicherungskunden immer anspruchsvoller werden und von ihrem Anbieter Services erwarten, wie sie sie von Amazon und anderen Digitalisierungsvorreitern gewöhnt sind. Vor allem an ihrem Tempo müssen die Versicherer arbeiten – auch in der privaten Krankenversicherung. „Die Anliegen der Kunden an sich werden sich durch KI erst einmal nicht ändern, aber ihre Erwartungen“, sagte etwa Bernhard Brühl, Chef des digitalen Krankenversicherers Ottonova. „Wartezeiten von 48 bis 96 Stunden nach einer Anfrage entsprechen dem nicht mehr.“
Auch in der Kfz-Versicherung könnten KI-Anwendungen den Anbietern das Leben leichter machen. Hier sind Anbieter wegen z.T. wochenlanger Bearbeitungszeiten bei Kundenanfragen und der Regulierung von Schäden immer wieder in den Schlagzeilen. „Die größte Herausforderung für uns ist, dass der Kunde in Echtzeit eine Antwort haben will, egal ob im Schaden oder im Service“, sagte Thomas Vogel, Geschäftsführer von Admiral Direkt. Das könnten die Versicherer aktuell nur bedingt bieten. „Die Kunden werden ungeduldiger, teilweise auch zurecht“, so Vogel.
Dass im Bereich der Transformation noch ein erheblicher Weg zu gehen ist, verdeutlichten Dr. Ramona Evens (Advisor App) und Thorsten Kocherscheidt (Mercuri Urval) in ihrem Doppelinterview. Auch die Regulierung wird weltweit an Bedeutung gewinnen und Leitplanken setzen, wie Florian Eder (Süddeutsche Zeitung) und Dr. Alina Nizamutdinova (Munich Re) in ihren Beiträgen aufzeigten.
Für interessante Themen im Bereich KI in der Versicherungswirtschaft ist also auch in Zukunft gesorgt und deshalb blicken wir bereits mit Spannung auf die nächste Konferenz am 13. und 14. Mai 2025. Wir freuen uns, Sie in München wieder bei uns zu haben!
Die SZ-Fachkonferenz richtet sich an Entscheider des oberen und mittleren Managements aus den Bereichen IT, Datenmanagement und Business Development sowie an Fachexperten im Themenfeld Künstliche Intelligenz aus Versicherungsunternehmen und angrenzenden Branchen.